Muay Thai Boxen

Wir waren am Wochenende bei unseren ersten Muay Thai-Kämpfen dabei. Muay Thai ist hier in Thailand Nationalsport, also wie bei uns Fußball. Auch viele Kinder machen den Kampfsport. Und so war der erste Kampf, den wir gesehen haben, auch von zwei etwa zehnjährigen Jungen. Danach haben zwei Frauen gegeneinander gekämpft und dann zwei ältere Jungs, so um die 14 Jahre. Danach sind wir gegangen. Irgendwie war uns das doch zu brutal.

Ich kann Boxen schon schlecht im Fernsehen sehen, weil ich immer denke: „Oh der Arme, jetzt muss ihm ja voll der Kopf wehtun…“ Und das dann live zu sehen, wo sich die Kämpfer nicht nur schlagen, sondern auch mit den Beinen treten, das war ganz schön viel. Gerade auch bei Kindern… Ich weiß, dass das ein Sport ist, aber trotzdem. Jeder kann den gerne ausführen, wenn er mag, aber ich muss ja nicht zugucken.

Die Atmosphäre wiederum war sehr cool. Viele Leute waren gekommen, um sich die Kämpfe anzusehen. Wo wir waren, das war kein richtiges Stadion, sondern ein Boxring im Freien, der nur überdacht war. Drumherum waren Bars und die ganzen Leute saßen und standen um den Boxring. Besonders die Thais sind voll aus sich rausgekommen und haben die Kämpfer lautstark angefeuert und die Siege gefeiert. Also ein Erlebnis war das auf jeden Fall.

Muay Thai Kampf

Jeden Tag Sonntagsmood

Gestern wurden wir gefragt, was wir heute denn vorhaben. „Ein bisschen arbeiten und Frühstücken gehen“, war unsere Antwort. Der Frager aus Dänemark hat gelacht. Ja, das sind all unsere Pläne für diesen Tag. Und nicht etwa weil Sonntag ist. Das ist uns später erst aufgefallen. Wir haben hier einfach nicht so viel vor.

Normalerweise plane ich gerne Sachen und organisiere Dinge. Hier leben wir im Moment eher etwas in den Tag hinein. Das ist sehr entspannt und schön, stellt mich gleichzeitig aber auch ein bisschen vor eine Herausforderung. Zum einen muss ich mich selbst motivieren, mich an den Laptop zu setzen. (Zum Glück hilft es sehr, wenn Steph arbeitet.) Zum anderen ist diese spontane Einstellung und dieses „mal gucken, was kommt“ für mich bisher eher im Urlaub der Lebensstil gewesen. Mal sehen, ob ich mich daran gewöhne oder mir bald Termine wie „an den Strand legen“, „zur Massage gehen“ und „Obst einkaufen“ in den Kalender schreibe.

Viele Menschen für eine Aufgabe

Es fällt mir immer wieder auf: Hier in Thailand erledigen viel mehr Menschen als bei uns ein und dieselbe Aufgabe. Zum Beispiel gibt es an jeder Zapfsäule der Tankstelle eine Person, die die Roller und Autos betankt. An Baustellen sind oft um die 20 Leute am Arbeiten. Und auch in Geschäften gibt es gefühlt zu viele Angestellte für die Arbeit, die zu tun ist. (Da komm ich mir fast vor, wie bei Christoph ;) )

Keine Ahnung, ob mir das jetzt nur so vor kommt, aber ich denke, dass wir es mehr gewöhnt sind effektiver zu arbeiten und zu handeln. Und bei uns erledigen auch mehr Maschinen diese Aufgaben. Oder man tankt einfach selber.

Prinz und Prinzessin statt König

Wir haben sie gesehen! Okay, anders als gedacht, war es nicht der König, der gestern auf Koh Samui war, sondern der Prinz und die Prinzessin. Und wir haben sie gesehen. Sie sind mit einer Kolonne von Minibussen unten auf der Straße lang gefahren. Wir standen oben auf unserem Balkon und haben Paparazzi gespielt.

Der Prinz von Thailand auf Koh Samui

Die königlichen Hoheiten waren auf der Pagode, auf der wir auch schon waren, haben Schildkröten in freie Wildbahn entlassen und sich Bauarbeiten angesehen. Ich war Mittags mit dem Roller unterwegs und da hat man schon gemerkt, dass irgendwas los ist. Die Straßen waren aufgeräumt, überall hingen Fahnen und sogar Blumenkästen wurden am Straßenrand aufgestellt. Auf meinem Weg nach Chaweng habe ich 43 Polizisten gesehen. Ja, ich habe mitgezählt. Echt spannend so ein Besuch, auch wenn wir kaum etwas mitbekommen haben.

Blumen für den Prinz

Der König kommt

Heute kommt der thailändische König nach Koh Samui. Und die halbe Insel ist in Aufruhe. Von dem königlichen Besuch hat uns gestern ein deutscher Gastwirt erzählt. Man hat es gestern auch schon auf den Straßen gemerkt: Viel mehr Polizei als sonst ist umher gefahren. Und auch wenn wir vom Balkon auf die Küste gucken, kündigt sich der Besuch schon an. Da liegen nämlich zwei große Militärschiffe vor Anker.

Warum der König nach Koh Samui kommt, wie lange er bleibt und was er hier macht, das wissen wir leider nicht. Wir wollen aber versuchen, ob wir mal einen Blick auf ihn erhaschen können. Ob’s geklappt hat, berichten wir dann hier.

Eis aus dem Roller

Vor ein paar Tagen habe ich an dieser Stelle ja von der Eisfrau auf ihrem Roller erzählt. Gestern haben wir genau dieses Eis probiert. Die Eisfrau ist die Straße entlang gefahren und wir haben sie wieder wegen ihrer Glocke gehört. Dann ist sie bei einer thailändischen Frau aus einer Bar stehen geblieben. Diesen Moment haben wir genutzt und uns auch neben den Roller gestellt. Wir wollten jetzt auch ein Eis probieren.

Die beiden Frauen waren total freundlich und haben uns direkt zwei Eis in die Hand gedrückt. Typisch Thai wurden wir von der Barfrau auch gleich noch eingeladen. Mega nett! Also haben wir glücklich unser Eis geschleckt. Das Eis ist ein Quadrat am Stil. Die Hälfte war Kokosgeschmack, die andere Hälfte war lila und soll aus irgendeiner Art Kartoffel sein. War auch jeden Fall lecker und süß. Steph’s andere Hälfte war gelb und aus Durian. Ja genau, das ist die berühmte Stinkfrucht. Fast wie zu erwarten, hat diese Hälfte etwas gewöhnungsbedürftig geschmeckt. Aber: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Erst recht nicht wenn es um Eis geht.

Eis aus Kokos und Durian

 

Hunde überall

Das muss die Hölle für ihn sein. Steph muss sich hier so sehr zusammenreißen, er liebt nämlich Hunde. Wirklich. Bei jedem Hund, der an uns vorbei läuft, zeigt er mir, wie süß der ist. Auch wenn er gar nicht soo süß ist. Und hier gibt unendlich viele Hunde.

An jeder Straßenecke liegt ein Hund im Schatten, in jeder Bar streunert ein Hund durch die Gänge und manchmal muss man auch über einen Hund drüber steigen, weil er direkt vor dem Eingang vom Supermarkt liegt. Und Steph will die alle streicheln. Am liebsten würde er glaub ich sogar alle mit nach Hause nehmen und sie behalten. Blöd nur, dass so gut wie alle Hunde streunernde Hunde sind, die niemandem gehören. Da weiß man leider auch nicht, welche Krankheiten die so mit sich rum schleppen. Bisher hält sich Steph echt zurück. Nur wenn er sieht, dass ein Hund jemandem gehört, streichelt er ihn. Und freut sich wie ein Honigkuchenpferd. Dann ist er selbst viel süßer als irgendein Hund je sein könnte.

Tolle Aussicht

Zum Abendessen haben wir in unserer nicht vorhandenen Küche ein bisschen gekocht. Es gibt gebratene Zucchini, das leckerste Brot vom französischen Bäcker und einen frischen Obstsalat. Wir sitzen auf unserem Balkon und genießen das Essen.

Vor allem genießen wir aber den Ausblick! Jeden Morgen sitzen wir hier auf unserem Balkon und freuen uns über den Blick aufs Meer und rüber nach Chaweng. Jetzt am Abend, kurz bevor die Sonne untergeht, gibt es zu diesem sowieso schon tollen Ausblick noch wunderschöne Farben dazu. Die Wolken leuchten gelb-rot, die Berge werden immer dunkler und das Meer glänzt schon fast. Danke, dass wir das hier gerade sehen und genießen können.

Das Bild dazu gibt’s übrigens auf meinem Instagram-Account.

Tropengewitter

Heute Nacht sind wir hochgeschreckt. Es hat so laut gedonnert, dass wir nicht nur unsanft aus unseren Träumen gerissen wurden, sondern uns richtig erschreckt haben. So ein krasses Gewitter habe ich noch nie erlebt.

Es hat in Strömen geregnet. So viel, dass unten auf der Straße fast ein kleiner Teich entstanden ist. Die anderen Häuser am Berg konnten wir nur noch schemenhaft erkennen. Die Palmen haben sich unter dem Sturm richtig gebeugt. Es war fast wie Weltuntergang. Dazu hat der Donner geknallt, als ob er mit noch 10 Verstärkern arbeitet. Und die Blitze waren so hell, dass wir geblendet wurden. Das Gewitter war direkt hinter uns. Wir sind verschlafen ans Fenster getorkelt und haben uns das Spektakel angeguckt. Es war einfach beeindruckend.

Wir waren aber auch super müde und wollten eigentlich schnell wieder schlafen. Das hat natürlich ein bisschen gedauert, denn das Gewitter wollte einfach nicht weniger werden. Echt Wahnsinn so ein Tropengewitter. Heute morgen sieht übrigens alles aus, wie immer.

Der Eismann

Das war früher DAS Highlight überhaupt. Wenn wir draußen gespielt haben und dann auf einmal die Glocke geläutet hat. Dann wussten wir, dass er da ist: Der Eismann. Dann ging alles ganz schnell. Schnell zu Mama oder Papa gerannt, Geld geholt und ab zum Eismann. Und egal wie schnell man war, man war nie der erste in der Schlange.

Hier auf Koh Samui gibt es auch so einen Eismann. Wobei es eine Eisfrau ist, aber das ist ja egal. Wir haben sie gestern auf dem Markt gesehen. Da fährt sie langsam mit ihrem Roller an den Marktständen vorbei und läutet eine Glocke, die sie in der Hand hat. Immer mal wieder hält sie an, weil ein Standmitarbeiter ein Eis will. Dann öffnet sie die große Kühltruhe, die hinten auf ihrem Roller festgemacht ist und holt ein Eis raus. Das Eis ist quadratisch und am Stil. Beim nächsten Mal wollen wir es auch probieren. Bin gespannt, ob die thailändische Eisfrau auch Vanille, Schoko und Erdbeere hat.