Weniger Zeit als gedacht

Vor ein paar Tagen dachte ich noch, und habe es hier auch so geschrieben, dass wir noch drei Wochen auf Koh Samui sind. Aber das stimmt nicht. Mittlerweile sind es nicht mal mehr zwei Wochen. Aaahhhh! Komisch, wie hier die Tage einfach an mir vorbeifliegen. Irgendwie habe ich wohl das Zählen vergessen. Das ist nicht weiter schlimm, denn auf die Zeit in Kuala Lumpur, auf unsere Entdeckungen und ein bisschen mehr große Stadt als hier freue ich mich schon sehr. Auch auf die Zeit in Phuket bin ich schon gespannt.

Aber trotzdem ist es hier jetzt ein schnelleres Abschiednehmen, als ich noch vor ein paar Tagen dachte. Das heißt, wir können auch nur noch einmal zum Pizzaessen bei befreundeten Auswanderern und auch nur noch einmal zu einem Grillbuffet bei einem deutschen Wirt. Immerhin weiß ich jetzt, dass ich diese letzten Besuche noch einmal richtig genießen werde und ordentlich reinhaue.

Die Geherin

Wir sehen sie so gut wie jeden Tag. Wenn wir mit dem Roller unterwegs sind, taucht sie am Straßenrand auf. Was sie da tut? Sie geht. Deswegen haben wir die Frau, die immer schwarz trägt, sich mit einem schwarzen Hut vor der Sonne schützt und etwas angestrengt guckt, auch „die Geherin“ getauft.

Ich vermute, dass sie für einen Geher-Wettkampf trainiert und deswegen jeden Tag mehrere Kilometer auf der Ringroad auf Koh Samui zurück legt. Das ist quasi ihr Trainingslager. Steph meint, dass sie immer von ihrem zu Hause in Lamai zu ihrer Arbeit in Chaweng geht. Jeden morgen zwölf Kilometer hin und abends wieder zwölf Kilometer zurück. Beides ist möglich. Vielleicht hat ihr ständiges Gehen auch einen ganz anderen Grund, keine Ahnung. Trotzdem müssen wir mit unseren Geschichten im Kopf jedes Mal schmunzeln, wenn wir die Geherin wieder am Straßenrand entdecken.

Unser erstes Mal Housesitting

Ab heute sind wir in Singapur. Hier verbringen wir ein paar Tage und probieren das erste Mal Housesitting aus. Genauer gesagt sitten wir eine Wohnung und kümmern uns um einen Hund und zwei Kaninchen. Das Pärchen, das eigentlich in dieser Wohnung wohnt, verbringt ein verlängertes Wochenende im Ausland. Wo genau, wissen wir nicht. Er hat ihr die Reise nämlich geschenkt und bis jetzt ist das Ziel noch eine Überraschung.

Und an dieser Überraschung dürfen wir teilhaben. Für uns ist es außerdem das erste Mal, dass wir Housesitting machen. Die Idee dahinter finde ich super. Leute, vor allem welche die Tiere haben, können so beruhigt in den Urlaub fahren und wissen, dass sich jemand um das zu Hause und die Tiere kümmert. Andere Leute, so wie wir, können dafür gratis eine neue Gegend oder Stadt bereisen und lernen das Leben dort noch etwas besser kennen. Ich denke, dass man in einer Wohnung doch einen anderen Eindruck von einer Satdt bekommt, als in einem Hotel. Außerdem ist die Gelegenheit für Steph sowie so super: Er freut sich schon riesig auf den Hund aufzupassen, ihn zu füttern und mit ihm spazieren zu gehen. Es sind also gleich drei Fliegen, die wir hier mit einer Klappe erwischen :)

To-Do-Liste abarbeiten

Unsere letzten Wochen auf Koh Samui laufen. Mitte des Monats geht’s erst nach Kuala Lumpur und dann nach Phuket weiter. Deswegen haben wir uns jetzt eine To-Do-Liste gemacht.

Es gibt nämlich einige Dinge, die wir hier noch sehen und erleben möchten. Und damit wir auch nichts vergessen, gibt es jetzt eben diese Liste. Zum Beispiel wollen wir uns noch ein paar Strände ansehen, an denen wir noch nicht waren, und auch ein oder zwei Wasserfälle fehlen uns noch. In den Nationalpark mit seinen zahlreichen Inseln wollen wir noch fahren (diese Tour wird wohl den ganzen Tag dauern), ein Kajak zum Schippern ausleihen und uns den Fußabdruck von Buddha angucken. Außerdem wollen wir uns noch das Müllproblem hier auf der Insel genauer ansehen, einen thailändischen Kochkurs machen und, ganz wichtig, nochmal richtig lecker frühstücken gehen.

Ich bin gespannt, wie viel wir davon in den letzten Wochen wirklich noch schaffen…

Zwei Hochzeiten und eine Taufe

Heute wird gefeiert! In Fulda heiraten gute Freunde von uns standesamtlich. In Hannover trauen sich zwei weitere gute Freunde von uns. Und in Hamburg findet die Taufe von Steph’s Neffen statt. Drei wichtige Ereignisse an einem Tag und wir können bei allen nicht dabei sein…

Als wir jetzt so darüber nachgedacht und geredet haben, ist uns erst aufgefallen, dass diese drei großen Feiern alle auf ein und denselben Tag fallen. Und da sind wir dann ja schon fast froh, dass wir uns nicht entscheiden mussten, an welcher Feier wir teilnehmen. Das wäre wirklich schwierig geworden. So sitzen wir jetzt weit weg in Thailand und würden gerne alle drei Ereignisse mitfeiern. Von hier aus euch allen ALLES ALLES GUTE und die dickste Umarmung, die ihr euch vorstellen könnt! Wir sind in Gedanken bei euch :*

Keine europäischen Standards

Als wir den ersten Tag auf Koh Samui vom Flughafen ins Hotel gefahren sind, war ich etwas geschockt. Rund um den Flughafen sieht es so aus, wie ich mir Slums vorstelle. Überall ist es dreckig, es gibt eher Blechhütten als Häuser und am Straßenrand hängen Stromleitungen herunter. Ja, die Gegend um den Flughafen herum ist nicht die schönste.

Trotzdem hat sich meine Sicht auf die Dinge in den letzten Monaten hier geändert. Man gewöhnt sich einfach an das Straßenbild, an die streunenden Hunde und den herumliegenden Müll. Es ist ein bisschen wie in einem Urlaub in Süd- oder Osteuropa. Auch dort ist vieles einfacher als bei uns zu Hause und man gewöhnt sich schnell an die Gegebenheiten. Nur der Geruch hier stört uns manchmal noch. Je nachdem wann es das letzte Mal geregnet hat, riecht es an einigen Stellen nach Kloake. Daran werden wir uns wohl nie so richtig gewöhnen.

Strandbekanntschaft

Am Strand haben wir eine deutsche Krankenschwester kennengelernt. Sie ist mit ihrer fünfjährigen Tochter gerade auf Koh Samui angekommen und direkt nach dem Check-in im Hotel zum Strand gegangen.  Die Krankenschwester (wir haben sie leider nicht nach ihrem Namen gefragt, deswegen heißt sie hier nur „die Krankenschwester“) hat uns gefragt, ob wir kurz auf ihre Sachen aufpassen können, solange sie mit ihrer Tochter im Meer schwimmen ist. Klar, machen wir.

Als die beiden wieder rauskommen, fängt die Kleine an eine Sandburg zu bauen und die Krankenschwester setzt sich neben uns. Wir erfahren, dass sie gerade ihren Job in Berlin gekündigt hat und ein Jobangebot aus ihrer Heimat in Franken hat. In einem ganz neuen Berufsfeld. Weil sie sich aber noch unsicher ist, ob sie das wirklich annehmen soll, hat sie erst einmal ihren Bausparvertrag gekündigt und macht zusammen mit ihrer Tochter eine sechswöchige Thailandreise. „Um den Kopf frei zu kriegen“. Schon spannend, wie Menschen mit Veränderungen umgehen. Uns waren die beiden sehr sympathisch und wir haben ihnen noch ein paar Tipps für Koh Samui gegeben. Und natürlich drücken wir die Daumen, dass die Krankenschwester eine gute Entscheidung trifft.

Noch drei Wochen

Die Zeit rennt. In genau drei Wochen ist unsere Zeit auf Koh Samui schon wieder vorbei. Wahnsinn! Wenn wir mit Freunden zu Hause telefonieren, ist es auch immer total unwirklich, dass wir schon gut zweieinhalb Monate weg sind.

In drei Wochen reisen wir dann das erste Mal aus Thailand aus. Unser Weg führt uns nach Kuala Lumpur, in die Hauptstadt von Malaysia. Kuala Lumpur bedeutet übersetzt schlammige Flussmündung. Ich denke aber, dass davon nicht mehr viel zu sehen sein wird. Mit seinen acht Millionen Einwohnern erwarte ich, dass die Metropolregion modern und voller Überraschungen ist. Etliche Kulturen und Religionen verschmelzen in dieser Stadt miteinander. Ich freue mich schon darauf, die Sehenswürdigkeiten zu erkunden und versteckte Ecken zu finden. Lange dauert es ja nicht mehr.

Fischsauce statt Salz

Sie füllt meterlange Gänge im Supermarkt, steht auf jedem Tisch zum Nachwürzen und wird vermutlich von fast jedem Koch  in Thailand benutzt: die Fischsauce. Hier in Thailand ist sie im Essen so normal wie bei uns Salz. Kein Wunder, ersetzt sie doch oft das Salz beim Kochen.

Die Fischsauce wird meist aus Sardellen oder anderen kleinen Fischen hergestellt. Mit Salz, Zucker und ein paar Gewürzen bekommt sie ihren ganz eigenen, fischigen Geschmack. Und der passt perfekt zu den thailändischen Gerichten. Deswegen haben wir uns jetzt auch eine kleine Fischsauce für zu Hause gekauft. So können wir die thailändischen Gerichte dann noch ein bisschen nachwürzen, auf typisch thailändische Art.

Fischsaucen in einem thailändischen Supermarkt

Pop-Up-Office

Wie Du mittlerweile sicher weißt, arbeiten Steph und ich vom Laptop aus. So entstehen zum Beispiel die Beiträge hier auf der Seite. Meistens sitzen wir dann mit unseren Laptops auf unserer Terrasse vom Apartment. Ab und zu wollen wir aber raus und mal was anderes sehen. So wie heute. Der Plan war in einem richtig schönen Shop zu sitzen. Dort gibt es auch eine kleine Bar, an der man Kaffee und Softdrinks bestellen kann. In dem Shop angekommen lesen wir aber, dass man dort nicht seinen Laptop aufklappen soll, um zu arbeiten. Sie wollen, dass die Sitzplätze gemütlich bleiben und eben nicht nach Büro aussehen. Schade.

Plan B war gefragt. Also sind wir in ein Café gefahren, das einfache Tische hat, an denen es sogar Steckdosen zum Laden der Laptops gab. Eine Klimaanlage gab es sogar auch. Dort saßen wir noch nicht lange, als das Internet anfing zu spinnen. Ohne Internet ist es für uns leider wirklich schwierig zu arbeiten. Also mussten wir auf Plan C zurückgreifen.

Während ich diesen Text schreibe, sitze ich also am Strand in einer Bar, die gutes Internet hat, und lasse mir den leichten Wind durch das Haar wehen. Nicht der schlechteste Ort für unser Büro an diesem Montagmittag.