Kein dreckiges Geld

Aus Kuala Lumpur hatten wir noch einige malaysische Ringit übrig, die wir jetzt in Thailand ja nicht mehr gebrauchen können. Da es hier aber in fast jeder Straße eine Wechselstube gibt, sollte das kein Problem sein. Wir wollten die Ringit einfach gegen thailändische Baht umtauschen. Gar nicht so einfach, wie sich heraus stellte.

Direkt gegenüber von unserem Hotel ist eine Wechselstube. Also haben wir uns die Scheine geschnappt und haben sie zum Wechseln abgegeben. Die Frau in dem Stübchen hat sich jeden einzelnen Schein genau angesehen. Wir dachten das macht sie weil sie checken will, welche Währung sie da gerade in den Händen hält. Nach einiger Zeit hat sie uns dann zwei Scheine wieder gegeben und gesagt, dass die dreckig seien. Hast Du Dir mal Geldscheine angeguckt? Logisch, dass die dreckig sind. Auf fast jedem Schein, den ich je in den Händen hatte, ist ein Fleck, etwas drauf geschrieben oder er ist sonst irgendwie schmutzig. Manchmal sind Scheine auch eingerissen oder es fehlt sogar ein Teil. Auf den Scheinen, die die Frau uns zurück gegeben hat, war jeweils ein kleiner Mini-Fleck. Das war für sie Grund genug uns die Scheine nicht zu tauschen. Dreckige Geldscheine nimmt sie nicht. Wir haben uns ganz verdutzt angesehen und noch versucht mit ihr zu reden. Aber sie wollte unser Geld nicht. Wir waren verwirrt. Warum nimmt man keine dreckigen Scheine? Durch Schmutz verlieren sie ja nicht an Wert… Egal, die nächste Wechselstube hat uns ohne Probleme die Ringit in Baht getauscht und wir konnten mit dem Geld essen gehen.

Vormittagsschläfchen

Schon cool, wie wir im Moment unser Leben gestalten können. Das ist mir erst gestern früh wieder aufgefallen. Meistens wachen wir auf, wenn wir ausgeschlafen haben. Uns weckt also kein Wecker, weil wir zu irgendwelchen Terminen müssten. Dann bleiben wir noch ein bisschen liegen, lesen oder gucken eine Folge unserer momentanen Serie auf Netflix. Danach geht’s runter zum Frühstück. Das ist hier in unserem Hotel auf Phuket übrigens echt lecker, wir können jeden Tag etwas anderes von der Karte bestellen.

Und nach dem Frühstück fahren wir dann entweder irgendwo hin, um uns etwas anzugucken, oder ruhen uns erst einmal aus. So war es gestern nämlich wieder. Nach dem Frühstück haben wir uns aufs Bett gelegt, etwas am Tablet gespielt und ich habe zwischendurch auch mal die Augen zu gemacht. Hier in Thailand habe ich das Vormittagsschläfchen kennengelernt.

Führerschein bitte

Wir haben unsere erste Polizeikontrolle hinter uns. Am zweiten Tag hier auf Phuket sind wir mit dem Mietwagen durch den Süden der Insel gefahren. Auf einmal haben wir auf der Straße Polizeiwagen und Polizisten stehen sehen. Die haben quasi eine Art Sperre eingerichtet, sodass wir nicht an ihnen vorbei fahren konnten.

Steph ist also langsam zu dem Polizisten gefahren und hat das Fenster runtergelassen. Der Polizist hat direkt nach seinem Führerschein gefragt und wollte wissen wo wir herkommen. Wir haben „From Germany“ geantwortet und Steph hatte direkt seinen internationalen Führerschein parat. Der Polizist hat den Führerschein maximal eine Sekunde berührt und sich dann schon wieder bedankt. Wir konnten also ungestört weiterfahren. Die Polizisten hatten es an diesem Tag anscheinend mehr auf Roller abgesehen. Etwas weiter die Straße entlang standen nämlich einige, die von anderen Polizisten näher inspiziert wurden.

Wir kränkeln

Nach sechs Tagen Kuala Lumpur sind wir nun wieder zurück in Thailand. Genauer gesagt sind wir auf Phuket gelandet. Allerdings hat die große Stadt ihre Spuren hinterlassen.

Seit ein paar Tagen kränkeln wir nämlich. Unsere Nasen sind verstopft, wir haben immer wieder ein bisschen Kopfschmerzen und fühlen uns schlapp. Nichts wirklich Wildes, aber doch anstrengend. Damit es uns schnell wieder besser geht, ballern wir uns mit Vitamin C voll und lassen die Tage etwas langsamer angehen. Wir merken auch schon, dass wir auf dem Weg der Besserung sind. Die frische Meeresluft und die Sonne hier auf Phuket helfen da sicher auch bei.

Wimpernwunsch

Kennst Du das auch? Wenn jemand eine ausgefallene Wimper im Gesicht kleben hat, nimmt man die vorsichtig weg, legt sie auf seinen kleinen Finger und wartet. Derjenige, dem die Wimper gehört, darf sie dann wegpusten und sich etwas dabei wünschen. So ähnlich wie beim Kerzenauspusten auf der Geburtstagstorte.

Diesen Wimpernwunsch machen wir oft. Steph verliert nämlich erstaunlich viele  Wimpern. Gestern war es wieder soweit. Er hat sich etwas gewünscht und die Wimper auf meinem kleinen Finger weggepustet. Direkt danach habe ich gesagt: „Nein, du musst nie wieder nach Kuala Lumpur reisen.“ Daraufhin hat er sich kaputt gelacht. Hm… was er sich da wohl gewünscht hat?!

Alter Mann mit Gewehr

Nicht weit von unserem Hotel in Kuala Lumpur ist eine Shopping Mall. Da waren wir einige Male. Nicht nur zum Shoppen, sondern auch zum Essen oder um zur Bahnstation zu kommen.

Jedes Mal, wenn wir durch den Eingang der Shopping Mall gegangen sind, haben wir ihn gesehen: einen alten Mann mit Gewehr. Er stand vor einem Juweliergeschäft, hat grimmig geschaut und ein großes Gewehr in seiner Hand gehalten. Vielleicht war das auch irgendeine andere Art von Waffe, keine Ahnung. Auf jeden Fall hat sie uns eingeschüchtert. Warum muss vor diesem Juwelier jemand stehen, der eine Waffe in der Hand hält? So gut es ging haben wir versucht, diesen Mann und vor allem sein Gewehr zu umgehen. Manchmal sind wir extra die erste Rolltreppe nach oben gefahren, nur damit wir nicht an ihm vorbei müssen. Ganz seltsam, dieser Mann…

Quadratisches Toilettenpapier

Hier in unserem Hotel gibt es quadratisches Toilettenpapier. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, aber warum hat Toilettenpapier die Größe, die es hat?

Hier ist es das erste Mal, dass ich Toilettenpapier sehe, das eine andere Größe hat. Die einzelnen Blätter sind quadratisch. Das muss ja bedeuten, dass der Hersteller dieses Toilettenpapiers extra eine andere Maschine benutzt als alle anderen Hersteller von Toilettenpapier. Ich frage mich, wie man auf die Idee kommt, die Größe zu ändern. Irgendeinen Grund muss es ja geben, oder was meinst Du?

Smog

Unser Hotel hat einen Infinitypool mit Ausblick auf die Petronas Tower. Auch aus unserem Zimmer heraus können wir die Türme sehen. Allerdings nur schemenhaft.

Der Grund dafür ist Smog. Eine Mischung aus Abgasen von Kuala Lumpur und dem Rauch von Waldbränden in benachbarten Ländern. Nicht nur die Sicht ist dadurch eingeschränkt. Wir merken auch, dass wir öfter husten, unsere Nasen trocken sind und meine Augen brennen. Krass, wie sehr sich dieser Smog direkt auswirkt. Wir sind das echt nicht gewöhnt…

Kein toller erster Eindruck

Das ist uns noch nie passiert: Wir sind hier in Kuala Lumpur und uns gefällt die Stadt einfach nicht. Es sind zu viele Hochhäuser, es gibt kaum Cafés und viel zu sehen gibt es irgendwie auch nicht.

Dazu fehlt der Stadt einfach etwas Atmosphäre. An jeder Ecke gibt es Shoppingcenter, die riesengroß sind. Aber so unecht wie diese Shoppingcenter, so kommt uns die Stadt vor. Wir haben ja noch ein paar Tage, um doch noch schöne Ecken zu entdecken. Drück uns die Daumen, dass das klappt.

Quatsch erzählen

Seit knapp drei Monaten reisen Steph und ich jetzt miteinander. Nicht nur, dass wir hier einfach viel Zeit zusammen verbringen, bisher hatten wir ja auch nur ein Ein-Zimmer-Apartment. Logisch, dass man da irgendwie aufeinander hängt.

Bisher hat uns das aber nicht groß gestört. Wir kommen einfach echt gut miteinander aus. Leider ist uns jetzt aber aufgefallen, dass wir zwischendurch ganz schönen Quatsch erzählen. Man könnte sogar schon fast davon sprechen, dass wir regelrecht Müll reden. Zum Beispiel haben wir einen Abend ausführlich darüber diskutiert, ob es nun „die Nutella“ oder „das Nutella“ heißt. Und warum man denn komisch ist, wenn man das eine oder das andere sagt. Dabei ist mir dann auch wieder eingefallen, dass mein Papa meint, dass man auch „das Cola“ sagen kann. Ja, es steht so im Duden, aber ganz ehrlich… Egal, das ist eine andere Geschichte.

Was ich eigentlich sagen wollte: Nach drei Monaten haben wir uns manchmal nicht mehr so viel zu erzählen. Dann kommen aber wieder andere Momente, in denen wir nur so los plappern. Ganz egal, das Quatsch erzählen macht ja sowieso besonders viel Spaß.