Kurze Unterbrechung

Ihr habt es vielleicht gemerkt: Die letzten zwei Tage gab’s hier keine Shortnews. Der Grund dafür ist Singapur. Irgendwie hat die Stadt mich so in Anspruch genommen, dass ich keine Kraft hatte Shortnews zu schreiben. Das ist positiv und gleichzeitig auch negativ gemeint.

Singapur hat mich total beeindruckt. Die Stadt ist super modern, in vielen Punkten total fortschrittlich und zukunftsorientiert. Es gibt so viele und schöne Dinge, Orte und Attraktionen zu entdecken. Und gleichzeitig war sie für mich und uns auch anstrengend. Zum einen sind Städtetrips immer ein bisschen anstrengend. Man will so viel wie möglich in der Zeit sehen, in der man vor Ort ist. Zum anderen waren die letzten Wochen generell schon anstrengend für uns. Wir waren in Kuala Lumpur, dort sind wir auch sehr viel durch die Gegend gelaufen, sind dann nach Phuket geflogen, wo wir in kurzer Zeit in zwei Hotels gewohnt haben und dann kam auch schon unsere Reise nach Singapur. Dieses ganze hin und her reisen hat uns müde gemacht. Jetzt sind wir sehr froh, dass wir erst einmal etwas länger hier auf Phuket bleiben und wieder eine Art Alltag einkehren kann. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen wie das ist, wenn man immer nur ein paar Tage an einem Ort ist, bevor man dann wieder weiter reist.

Singapur

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir gut in Singapur angekommen sind. Der Flughafen Changi hat uns freundlich begrüßt. Wir verstehen jetzt, warum er mehrfach in Folge zum schönsten Flughafen der Welt gekürt wurde. Er ist wirklich super schön, total modern und schick und hat gleich mehrere Attraktionen. Vor unserem Rückflug wollen wir noch ein bisschen mehr Zeit dort verbringen. Es gibt nämlich auch einen großen Indoor-Wasserfall.

Auch sonst ist der erste Eindruck von Singapur sehr positiv. Sogar Chinatown hat Steph gefallen und das, obwohl ihm solche Viertel sonst viel zu wuselig und voll sind.

Tag der deutschen Einheit

Einen schönen Feiertag allerseits. Wir haben den Tag heute auch ein bisschen deutsch gefeiert. Wir waren nämlich eine echte deutsche Brotzeit essen. Mit frisch gebackenen Brötchen, einer Laugenstange, leckerer Salami, viel Käse und anderen Leckereien. In Singapur gibt es gleich mehrere Filialen von der „Brotzeit„. Das ist ein deutsches Lokal, das im Moment sogar Oktoberfest feiert. Uns hat es auf jeden Fall gut geschmeckt, auch wenn es nicht ganz günstig war.

Alles wird zur Wäscheleine

Morgen geht’s für uns nach Singapur. Da bleiben wir ein paar Tage. Und damit wir dort nicht mit dreckigen Klamotten rumlaufen, haben wir nochmal gewaschen. Hier im Hotel hätte es ganz schön viel gekostet, pro Shirt etwa einen Euro. Deshalb haben wir uns einfach unsere Tüte Dreckswäsche geschnappt und sind zur nächsten Waschmaschine gelaufen. Dort kostet eine ganze Waschladung gerade mal 60 Cent.

Und jetzt hängt bei uns im Hotelzimmer überall Wäsche zum Trocknen: auf dem Schreibtischstuhl, draußen über dem Balkongeländer, über den Balkonstühlen und über diesem Gestell, auf dem eigentlich Koffer drauf liegen. Auch im Bad über der Stange, an der der Duschvorhang hängt, baumelt jetzt Wäsche zum Trocknen. Manchmal muss man hier einfach etwas kreativ werden. Drück uns mal die Daumen, dass alles rechtzeitig trocken wird.

Meine Taschenlampe brennt

In unserem neuen Hotel hängen Taschenlampen an den Wänden. Die habe ich noch nie in einem Hotelzimmer gefunden. Direkt neben der Eingangstür hängt eine schwarze Taschenlampe an der Wand. Ich dachte im ersten Moment, das sei ein Telefon. Aber nein, die Taschenlampe hängt dort und wird aufgeladen. Sie hängt quasi auf ihrer Ladestation.

Erst habe ich mich gefragt wozu die da ist. Bei der Rezeption habe ich auch eine hängen gesehen. Die war aber noch größer und in orange. Dann hat es geregnet. Und während des Regens ist immer wieder unser Strom ausgefallen. Genau deswegen hängen hier also überall Taschenlampen. So können wir auch bei Stromausfall unseren Kofferinhalt durchsuchen oder auf die Toilette gehen. Ganz schön schlau Taschenlampen in jedem Zimmer aufzuhängen. Hoffen wir mal, dass wir sie nicht all zu oft brauchen.

Vegetarier Fest

Heute startet auf Phuket das Vegetarier Fest. Eigentlich heißt dieses Fest das Fest der neun Kaisergötter und ist von chinesischen Einwanderern mitgebracht worden. Weil die Gläubigen während dieses Fests aber kein Fleisch essen, wird es eben auch Vegetarier Fest oder Festival genannt.

Wir wollen uns das Spektakel natürlich nicht entgehen lassen. Auch, weil ich darüber schreiben möchte und Fotos machen werde. Das besondere bei diesem Fest sind die Gläubigen, die in Trance so einiges über sich ergehen lassen. Um ihre Unverwundbarkeit zu beweisen, stecken sie sich zum Beispiel Schwerter durch ihre Wangen oder laufen über glühende Kohlen. Wie das dann aussieht, kannst du hier sehen. Aber Vorsicht, die Bilder sind nichts für schwache Nerven…

Hausdame, Putzfrau und Aufpasserin in einem

In unserem Hotel für die ersten Tage hier auf Phuket haben wir eine super liebe Hausdame. Ich verleihe ihr jetzt einfach mal den Titel der Hausdame, weil Putzfrau nicht reicht. Die Frau heißt Dao und bringt unsere Zimmer jeden Tag auf Vordermann. Sie passt uns ab, wenn wir vom Strand kommen, nimmt unsere nassen Handtücher und drückt uns frische in die Hand.  Sie fragt, ob sie unsere Wäsche waschen soll, und legt sie dann am nächsten Tag frisch und gebügelt in unser Zimmer. Sie passt auf, dass wir nicht von Mücken gestochen werden. Dafür schenkt sie uns Lotion, die uns die Mücken vom Leib halten soll. Sie bringt uns Weintrauben. Immer, wenn wir an ihr vorbeilaufen, freut sie sich und winkt. Ihr Englisch ist nicht so gut, aber das ist kein Problem. Wir verstehen uns auch mit Händen und Füßen. Wenn sich Menschen wie Dao um uns kümmern, fühlen wir uns direkt willkommen und gut aufgehoben. Schade eigentlich, dass wir heute schon wieder umziehen.

Totale Klischees

Die ersten Tage hier auf Phuket wohnen wir in einem Hotel im Süden der Insel am Kata Beach. Weil es danach für uns in den Norden geht, wollen wir die Tage nutzen und die Gegend hier unten erkunden. Anscheinend sind wir unwissentlich in der Urlaubshochburg von russischen Touristen gelandet. Wir hören viel Russisch, sehen viele Leute, die russisch aussehen, und sogar die Speisekarten der Restaurants und Imbisse sind auf Russisch. So wie Deutsche mit ihren weißen Tennissocken in Sandalen bedienen auch russische Touristen im Urlaub (fast) jedes Klischee.

Sie ist total aufgestylt, mit schicken Klamotten und viel Schminke im Gesicht. Er trägt eine Bauchtasche vor dem nicht ganz so kleinen Bauch und sieht eher so aus, als ob er den Tag auf der Couch verbringt. Schon lustig, wenn sich Klischees bestätigen. Auch Deutsche können wir in vielen Fällen schon von weitem identifizieren. So hat jede Nation ihre eigenen, leider meist nicht nur positiven, Klischees.

Manchmal ist Musik auch einfach nur Krach

Unser erster Ausflug nach Phuket-Stadt. Es ist Sonntag, auf der Autofahrt fängt es kräftig an zu regnen. Später soll die Walking Street mitten in der Altstadt stattfinden. Wir hoffen, dass es bis dahin aufhört zu regnen und wir haben Glück. Es nieselt nur noch ganz leicht, als wir an den Ständen vorbeischlendern und nach etwas zu Essen Ausschau halten.

Nach  knusprigem Schweinefleisch und süßem Kokosnusspuddig wollen wir noch einen Burger essen. Der Stand, der diese Burger verkauft, ist ganz am Anfang der Walking Street. Genau dort, wo auch ein kleines Zelt aufgebaut ist, von dem aus Musik gespielt wird. Verschiedene Leute ergreifen nacheinander das Mikrofon und singen live zu lauter, asiatischer Musik aus der Konserve. Wir sind uns nicht sicher, ob diese Leute dafür bezahlt werden oder ob das hier Karaoke ist. In unseren Ohren ist vor allem der Gesang einfach nur Krach. Die Leute singen schief, zu hoch und echt nicht schön. Dazu mischt sich die Trillerpfeife der Polizisten, die direkt hinter dem Zelt mit der Musik den Verkehr regeln. Uns klingeln die Ohren. Obwohl wir direkt nebeneinander stehen, können wir uns kaum verstehen. Die Situation mit dem schiefen Gesang, der lauten Musik und dem unrhythmischen Trillerpfeifenton ist total absurd und wir lachen uns schlapp. Warum nur dauert der Burger so lange?!

Tsunami-Schilder

Das Meer hier vor Phuket ist anders als das rund um Koh Samui. Hier gibt es mehr Wellen, es ist etwas rauer und bisher auch nicht so klar. Letzteres kann aber auch einfach an der Regenzeit liegen, die im Moment noch auf Phuket herrscht. Den größten Unterschied zu den Stränden auf Koh Samui machen hier aber wohl die Tsunami-Schilder aus. Immer wieder sehen wir Schilder, die auf mögliche Gefahren hinweisen. Andere Schilder zeigen, dass in diesem Gebiet die sichere Zone beginnt.

Ich muss sagen, ich hatte das Thema gar nicht so auf dem Schirm. 2004 war die Tsunami-Katastrophe, bei der rund 230.000 Menschen in vierzehn Ländern gestorben sind. Darunter Indonesien, Ski Lanka und eben Thailand. Hier auf Phuket hat ein Tsunami ganze Städte und Dörfer zerstört. Davon sieht man heute, 15 Jahre später, nichts mehr. Trotzdem erinnern die Tsunami-Schilder an die Katastrophe. Hoffentlich können sie auch helfen, wenn so ein Tsunami noch einmal passieren sollte.