1. Geburtstag

Happy Birthday Jakob! Mein Neffe in spe wird heute ein Jahr alt. Wahnsinn, schon ein ganzes Jahr…

Es ist so toll zu sehen wie er Dinge lernt. Wie er sich erst eher kriechend fortbewegt hat und jetzt schon stehen kann. Da wir hier in Thailand sind, können wir seinen Ehrentag heute leider nicht mitfeiern. Das macht Steph und mich ein bisschen traurig. Diese Tage kommen immer wieder. Gute Freunde wurden in den vergangenen Wochen 30 Jahre alt und auch diese Geburtstage konnten wir nicht mitfeiern. Außerdem verpassen wir gleich drei Hochzeiten von Menschen, die uns am Herzen liegen. Einfach schade.

Zum Glück gibt es aber WhatsApp und Co. Durch Sprachnachrichten, Anrufe und Videotelefonate bekommen wir glücklicherweise trotz der Entfernung viel mit und können jedem gratulieren. Und genau das werden wir auch heute an Jakob’s Geburtstag machen. Ich freu mich schon drauf.

Oohhhmmm

Immer wieder komme ich hier an meine Grenzen. Sei es, weil das Internet gerade hakt, wir Stromausfall haben oder weil irgendein Laden schon zu hat. Immer wieder geht es bei mir um Geduld. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gerade der geduldigste Mensch bin. Ich wusste aber auch nicht, dass mich meine Ungeduld fast jeden Tag beschäftigt.

Vielleicht war das in Deutschland auch nicht so schlimm oder es ist mir einfach nicht aufgefallen. Hier merke ich jeden Tag, dass ich mich über irgendetwas aufrege, weil es jetzt sofort nicht klappt. Ich werde dann nicht zur Furie, aber ich bin genervt. Anscheinend ist das jetzt hier meine Aufgabe: Ich werde im Zuge unseres Abenteuers hier in Thailand geduldiger werden. Soweit der Plan…

Neue Helme

Wir haben und neue Helme gekauft. Damit rasen wir jetzt durch die Gegend. In einer anderen Shortnews habe ich geschrieben, dass wir nicht mehr als 45 km/h fahren. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. Mit den neuen Helmen fühlen wir uns nämlich viel sicherer und haben nicht das Gefühl, dass der Fahrtwind sie wegweht. Die Helme haben sogar ein Visier, sodass wir auch in der Dunkelheit gut sehen können und uns nicht dauernd Sandkörner ins Auge fliegen.

Okay, so richtig schnell kann man hier immer noch nicht fahren. Muss aber auch nicht sein. Wir wollen ja auch ein bisschen was während der Fahrt sehen. Aber wenn die Straßen frei sind, macht es mit den neuen Helmen einfach mehr Spaß.

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind

Es windet. Okay, eigentlich stürmt es. Heute Nacht hat mich der Wind einige Male geweckt. Er lässt die Fenster klappern und die Tür zum Badezimmer zittern. Er pfeift durch alle Spalten und macht komische Geräusche.

Draußen fliegt alles durch die Gegend, die Palmen biegen sich und der Wind verwüstet die halbe Insel. So stelle ich mir das jedenfalls vor, wenn ich hier nachts im Bett wach liege und den brausenden Wind höre. Am nächsten Morgen gucke ich aus vom Balkon und sehe nichts. Es windet immer noch, aber nicht mehr so stark wie in der Nacht. Von dem Sturm sieht man aber einfach nichts. Wahrscheinlich sind die Pflanzen, Menschen und die ganze Umgebung einfach an solche Stürme gewöhnt. Ich noch nicht. Deswegen habe ich mich direkt nach dem Frühstück nochmal hingelegt und den Schlaf nachgeholt.

Muay Thai Boxen

Wir waren am Wochenende bei unseren ersten Muay Thai-Kämpfen dabei. Muay Thai ist hier in Thailand Nationalsport, also wie bei uns Fußball. Auch viele Kinder machen den Kampfsport. Und so war der erste Kampf, den wir gesehen haben, auch von zwei etwa zehnjährigen Jungen. Danach haben zwei Frauen gegeneinander gekämpft und dann zwei ältere Jungs, so um die 14 Jahre. Danach sind wir gegangen. Irgendwie war uns das doch zu brutal.

Ich kann Boxen schon schlecht im Fernsehen sehen, weil ich immer denke: „Oh der Arme, jetzt muss ihm ja voll der Kopf wehtun…“ Und das dann live zu sehen, wo sich die Kämpfer nicht nur schlagen, sondern auch mit den Beinen treten, das war ganz schön viel. Gerade auch bei Kindern… Ich weiß, dass das ein Sport ist, aber trotzdem. Jeder kann den gerne ausführen, wenn er mag, aber ich muss ja nicht zugucken.

Die Atmosphäre wiederum war sehr cool. Viele Leute waren gekommen, um sich die Kämpfe anzusehen. Wo wir waren, das war kein richtiges Stadion, sondern ein Boxring im Freien, der nur überdacht war. Drumherum waren Bars und die ganzen Leute saßen und standen um den Boxring. Besonders die Thais sind voll aus sich rausgekommen und haben die Kämpfer lautstark angefeuert und die Siege gefeiert. Also ein Erlebnis war das auf jeden Fall.

Muay Thai Kampf

Jeden Tag Sonntagsmood

Gestern wurden wir gefragt, was wir heute denn vorhaben. „Ein bisschen arbeiten und Frühstücken gehen“, war unsere Antwort. Der Frager aus Dänemark hat gelacht. Ja, das sind all unsere Pläne für diesen Tag. Und nicht etwa weil Sonntag ist. Das ist uns später erst aufgefallen. Wir haben hier einfach nicht so viel vor.

Normalerweise plane ich gerne Sachen und organisiere Dinge. Hier leben wir im Moment eher etwas in den Tag hinein. Das ist sehr entspannt und schön, stellt mich gleichzeitig aber auch ein bisschen vor eine Herausforderung. Zum einen muss ich mich selbst motivieren, mich an den Laptop zu setzen. (Zum Glück hilft es sehr, wenn Steph arbeitet.) Zum anderen ist diese spontane Einstellung und dieses „mal gucken, was kommt“ für mich bisher eher im Urlaub der Lebensstil gewesen. Mal sehen, ob ich mich daran gewöhne oder mir bald Termine wie „an den Strand legen“, „zur Massage gehen“ und „Obst einkaufen“ in den Kalender schreibe.

Viele Menschen für eine Aufgabe

Es fällt mir immer wieder auf: Hier in Thailand erledigen viel mehr Menschen als bei uns ein und dieselbe Aufgabe. Zum Beispiel gibt es an jeder Zapfsäule der Tankstelle eine Person, die die Roller und Autos betankt. An Baustellen sind oft um die 20 Leute am Arbeiten. Und auch in Geschäften gibt es gefühlt zu viele Angestellte für die Arbeit, die zu tun ist. (Da komm ich mir fast vor, wie bei Christoph ;) )

Keine Ahnung, ob mir das jetzt nur so vor kommt, aber ich denke, dass wir es mehr gewöhnt sind effektiver zu arbeiten und zu handeln. Und bei uns erledigen auch mehr Maschinen diese Aufgaben. Oder man tankt einfach selber.

Prinz und Prinzessin statt König

Wir haben sie gesehen! Okay, anders als gedacht, war es nicht der König, der gestern auf Koh Samui war, sondern der Prinz und die Prinzessin. Und wir haben sie gesehen. Sie sind mit einer Kolonne von Minibussen unten auf der Straße lang gefahren. Wir standen oben auf unserem Balkon und haben Paparazzi gespielt.

Der Prinz von Thailand auf Koh Samui

Die königlichen Hoheiten waren auf der Pagode, auf der wir auch schon waren, haben Schildkröten in freie Wildbahn entlassen und sich Bauarbeiten angesehen. Ich war Mittags mit dem Roller unterwegs und da hat man schon gemerkt, dass irgendwas los ist. Die Straßen waren aufgeräumt, überall hingen Fahnen und sogar Blumenkästen wurden am Straßenrand aufgestellt. Auf meinem Weg nach Chaweng habe ich 43 Polizisten gesehen. Ja, ich habe mitgezählt. Echt spannend so ein Besuch, auch wenn wir kaum etwas mitbekommen haben.

Blumen für den Prinz

Der König kommt

Heute kommt der thailändische König nach Koh Samui. Und die halbe Insel ist in Aufruhe. Von dem königlichen Besuch hat uns gestern ein deutscher Gastwirt erzählt. Man hat es gestern auch schon auf den Straßen gemerkt: Viel mehr Polizei als sonst ist umher gefahren. Und auch wenn wir vom Balkon auf die Küste gucken, kündigt sich der Besuch schon an. Da liegen nämlich zwei große Militärschiffe vor Anker.

Warum der König nach Koh Samui kommt, wie lange er bleibt und was er hier macht, das wissen wir leider nicht. Wir wollen aber versuchen, ob wir mal einen Blick auf ihn erhaschen können. Ob’s geklappt hat, berichten wir dann hier.

Eis aus dem Roller

Vor ein paar Tagen habe ich an dieser Stelle ja von der Eisfrau auf ihrem Roller erzählt. Gestern haben wir genau dieses Eis probiert. Die Eisfrau ist die Straße entlang gefahren und wir haben sie wieder wegen ihrer Glocke gehört. Dann ist sie bei einer thailändischen Frau aus einer Bar stehen geblieben. Diesen Moment haben wir genutzt und uns auch neben den Roller gestellt. Wir wollten jetzt auch ein Eis probieren.

Die beiden Frauen waren total freundlich und haben uns direkt zwei Eis in die Hand gedrückt. Typisch Thai wurden wir von der Barfrau auch gleich noch eingeladen. Mega nett! Also haben wir glücklich unser Eis geschleckt. Das Eis ist ein Quadrat am Stil. Die Hälfte war Kokosgeschmack, die andere Hälfte war lila und soll aus irgendeiner Art Kartoffel sein. War auch jeden Fall lecker und süß. Steph’s andere Hälfte war gelb und aus Durian. Ja genau, das ist die berühmte Stinkfrucht. Fast wie zu erwarten, hat diese Hälfte etwas gewöhnungsbedürftig geschmeckt. Aber: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Erst recht nicht wenn es um Eis geht.

Eis aus Kokos und Durian